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Reisebericht 2019 von Peter Fiechter

23. April 2019, Kyoto 8.30 Uhr.

Teeologisch wohl vorbelastet zum Glück, treffen wir 3 von der Kundenseite auf Euch 2 von der Teeseite. So viele Namen sind leicht zu behalten.

Den ersten Grüntee "degustieren" wir - "Grund dafür ist" unser Durst - vom Automaten. Damit erleben wir schon Alltagsaspekte von Japan. Unseren Teeweg beginnen wir richtigerweise mit dem cha-do (Teeweg, eben) bei Jack Convery. Hier wird klar, dass die Teezeremonie nicht eine esoterische Modeerscheinung ist, sondern ein Wecken unserer guten Seiten und unsere Wertschätzung von Mensch und Ding, die so in einen erfüllenden Zusammenhang kommen. Durch die innewohnenden Sorgfalt und Respekt assoziiere ich sogar, unerwartet, Zusammenhänge mit Liturgie, z.B. was Handlung und Wandlung auch noch heissen könnte.

Die intensiven Geschäftsbeziehungen, die Kompetenz und das Wissen der Länggass-Tee-Leute bringen uns so richtig in die japanische Teewelt, auch, weil wir dadurch in den Firmen so gut empfangen und eingeführt werden. Es wird uns auch klar, dass trotz hohem Grad von Mechanisierung die Meisterschaft der Hersteller voll zum Ausdruck kommt. "Antiseptisch-klinisch-rein" betreten wir die Fabrik. Es ist bester Anschauungsunterricht, mit Degustation und mit sehr gut aufgebauter Dokumentation, und natürlich mit wertvollen Bhaltis. Erfüllt nehmen wir nach dem Besuch bei Hotta-en und dem Zmittag in Uji wieder die S-Bahn von Nara nach Kyoto.

Teehäuser und Keramikwerkstätten, Quartierstrassen und feine Küche, Tempel und Gärten - viele Entdeckungen. Und kein Japan ohne Shinkansen; der dichte Fahrplan stellt Bern-Zürich glatt in den Schatten, fast ein Tram mit 300 km/h.

Fukuoka auf Kyushu ist der Ausgangspunkt für weitere Ansichten der Teeherstellung. Als Spezialität besuchen wir u.a. die Teebörse in Ureshino. Die Musterauswahl ist riesig, die Kennerschaft der Einkäufer dementsprechend. Das könnte kein Manager mit keinem Konzept hinkriegen, es geht nur mit Erfahrung, am besten "de père en fils", mit Engagement, nicht mit Gewinnoptimierung. Zudem ist es auch lustig, der Auktion zuzuschauen und -hören.

Japanisch geniessen: Im Ryokan übernachten, im Onsen baden, alles mit der Ruhe und dem Blick in die Baumwipfel über uns und auf die arrangierten steine um und unter uns.

Töpfern können wir auch, alle machen mit; diesmal lachen unsere Lehrerinnen - doch es entsteht tatsächlich Brauchbares.

Flug, Zug, Auto. Und Schiff? Auch: Fukuoka-Busan mit dem Tragflügelboot; in 3 Stunden sind wir in Südkorea. Wir fahren gleich ins abgelegene Hadong. Dort werden wir zu PflückerInnen und RösterInnen. Am Schluss nehmen wird "unsere Ware" gleich mit, vakuumiert und reisefest. Wir erfahren Verwandschaft und Unterschied der koreanischen zur japanischen Teezeremonie...

Koreanischer Höhepunkt der Teereise ist der Besuch beim Teebauern Cho Yun Seok. Er hat die Kunst von der Grossmutter geerbt und produziert den besten Tee Südkoreas. Aufgrund der Lage der Teegärten kann er erst noch naturnah produzieren.

Nach dem Besuch bei einem namhaften Keramiker erreichen wir den Hochgeschwindigkeitszug nach Seoul. Noch ein (vor)letztes Kimchi, Koreas Nationalspeise, wir trennen uns und fliegen zufrieden nach Hause. Es war wunderbar und anregend!

Peter Fiechter

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