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Frische koreanische Tees 2020

Cho Yun Seok und Kaspar Lange im Teegarten20. Juni 2020

Wie seit Jahren haben wir auch 2020 bei unserem Produzenten im Süden Koreas Tee gekauft. Wie gehabt drei Qualitäten Grüntees, dieses Jahr auch wieder beide Balhyocha - die fermentierten Tees: ein frisher koreanischer Gelbtee (Hwangcha) sowie der zu Kugeln geformte, ein Jahr lang unter Verschluss gelagerte Deong-i Cha (Klumpentee). Letzterer darf noch eine Zeit lang liegen; wir haben noch vom älteren Tee im Verkauf.
Die Grüntees werden alle in traditioneller koreanischer Art verarbeitet, Wujeon und Sejak von Hand gerollt, Daejak maschinell gerollt. Speziell an der Verarbeitung unserer koreanischer Tees ist, das der Wok einerseits heisser ist als in China üblich, und dass er andererseits tiefer gebaut ist. Dadurch wird der Wasserdampf, der beim Erhitzen entseht, länger im Wok gehalten und gibt dem Tee ein Dämpfaroma, welches leicht an japanische Grüntees erinnert. Auch in Korea steigen die Arbeitskosten, was wohl nächstes Jahr zu höheren Teepreisen führen wird; die 2019er Ernte haben wir noch zu den selben Preisen wie früher erhalten.

Nun hat unser Produzent schon letztes Jahr angekündigt, dass er die Preise wird erhöhen müssen. Jahrelang hatten wir jeweils die gleichen Einkaufspreise bezahlt, doch auch in Korea steigen die Teepreise, vor allem weil auch hier noch immer viel Handarbeit drinsteckt. Und es fehlen TeepflückerInnen, es ist eine harte Arbeit, die meistens von älteren Frauen geleistet wird...Wir freuen uns sehr über die qualitativ hochstehenden koreanischen Tees!

Zum Besuch in Hwagae vergleiche auch den Reisebericht Hadong 2017.

Zur Geschichte des Grüntees in Korea:
Im Hinterland von Hadong, im Tal zwischen den Hügeln zwischen dem Fluss Seomjin und dem Jirisan National Park wurde bereits vor über 1000 Jahren Tee angebaut. Während der Koryo-Dynastie (918-1392) bereitete sich der Buddhismus in Korea stark aus, was auch die Teekultur förderte. Die konfuzianistisch geprägte Chosun-Dynastie (1392-1910) unterdrückte den Buddhismus, wodurch die Teekultur weitgehend in Vergessenheit geriet und der Teeanbau zum Erliegen kam. Nach einem kurzen Intermezzo unter der japanischen Kolonialherrschaft wurde erst in den 60er Jahren des 20. Jarhunderts wieder koreanischer Tee produziert. Mittlerweile wird auf der Insel Jeju, im Landkreis Boseong sowie im Landkreis Hadong Tee produziert. In den ersten beiden Regionen eher im Plantagenstil, oft wird dort Sencha nach japanischer Art produziert. Der Tee aus Hadong wird auch wilder Grüntee genannt, denn dort wird der Tee noch traditionell angebaut und verarbeitet. Es sind im ganzen Tal verstreute kleine Teegärten aus einer Vielzahl von Teepflanzenvarietäten. In den Teegärten unseres Produzenten sind alle Teebüsche aus Teesamen gewachsen und weisen deshalb eine natürliche Vielfalt auf; die Büsche sind sehr unterschiedlich in Aussehen und Grösse. In und um die Teegärten ist die Biodiversität sehr hoch. Während der Erntesaison von Mitte April bis Mitte Mai wird in verschiedenen Durchgängen Tee gepflückt und verarbeitet. Gepflückt wird von Hand, auch bei der Verarbeitung ist sehr viel Handarbeit im Spiel - die besseren Qualitäten werden sogar handgerollt! Je früher die Pflückung, desto zarter das Pflückgut, welches mehr Feuchtigkeit enthält als spätere Ernten und deshalb mit mehr Aufwand verarbeitet werden muss. Die Quantität ist klein, die Qualität hoch.

Für ausführlichere Infos zu den Tees klicken Sie bitte auf die Teenamen unten.

Ha Dong Dae Jak 河东大雀 하동대작

Ha Dong Se Jak 河东细雀 하동세작

Jirisan Wu Jeon 智异山雨前 지리산우전

Balhyocha: Hwang Cha 발효차: 황차

Teegärten und Teeverarbeitung in Hwagae:

Die kleinen Teebüsche sind fast nicht zu sehen vor lauter BiodiversitätKleine, zurückgeschnittene 20jährige aus Teesamen gezogene BüscheGrössere Büsche im Schatten mit grossen Blättern, evtl. mit assamica-Vorfahren?

Frische Blätter im heissen Wok (300°C)Die Blätter müssen schnell bewegt werden, um nicht anzubrennenKurz vor dem Hinausschaufeln in den KorbDie befeuerten Blätter werden aufgelockert und per Ventilator gekühltDas Blattgut wird von Hand gerolltDie zum Luftrocknen ausgelegten BlätterNach einer Nacht LuftrocknenIm kleinen Wok wird das Blattgut getrocknetZum Schluss werden die Krümel ausgeschüttelt

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