Reisebericht: Jinghong-Kunming, 31. März - 2. April 2014
Den 31. März verbrachten wir ganztags wieder in der Teefabrik. Die am 29. März gepressten Pu Er Sheng Cha Cakes waren mittlerweile getrocknet. Das Fabrikbesitzer-Ehepaar war den ganzen Tag beschäftigt mit Einpacken der Cakes mit Papier, dann wurden jeweils 7 Stück zu einem sogenannten Tong in Bambusblätter verpackt. Wir haben alle Papiere vorgängig mit den verschiedenen am Vortag designten und (maschinell) geschnittenen Stempel geprägt. So ist jeder Cake mit dem Produktionsdatum (März 2014), dem jeweiligen Namen des Berges sowie je nach dem wie viel wir an Informationen erhalten haben auch dem jeweiligen Namen des Dorfes und des Teebauern versehen. Daneben mussten wir auch kontrollieren, dass jeder Cake die richtige Verpackung erhält, alle Tong sowie die Schachteln zu 6 Tong angeschrieben werden und unsere sowie diejenigen von Liping schön auseinandergehalten werden. So hatten wir ebenfalls den ganzen Tag mehr oder weniger zu tun und konnten nebenbei viele andere Dinge besprechen und organisieren.
Verpacken und Stempeln in der Teefabrik:
Nachdem endlich alle Cakes verpackt und alle Tong geschnürt waren, war es schon wieder nach 8 Uhr. Weil die Bambusblätter zum Formen und Verschnüren der Cakes feucht gemacht wurden, mussten wir diese noch trocknen lassen, bevor wir sie in Kartons verpacken und verschicken konnten. Nach dem gemeinsamen Nachtessen im selben sehr guten Restaurant wie zwei Tage vorher haben wir die ganze Ware wieder in das Hotelzimmer von Lipings Begleiter aus Shanghai verstaut.
Am 1. April haben wir mal endlich wieder ausgeschlafen und dann als erstes unsere Weiterreise organisiert, nach einer langen Mittagspause haben wir die Ware gut verpackt und nach Shanghai verschickt, von wo sie dann später nach Europa gesendet werden wird. Weiter haben wir nach Musterdegustationen der letzten Tage noch einen Pu Er Sheng Cha gekauft, von einer Vertrauensproduzentin von Liping, mit welcher er schon einige Jahre zusammengearbeitet hat. Sie wird den Maocha zu Cakes pressen, verpacken zu Tong schnüren und ebenfalls nach Shanghai schicken. Dazu braucht sie natürlich unser Verpackungsmatierial. Papier und Neifei mussten wir noch nachdrucken und zwei Stempel nachdrucken.
Jeder einzelne Cake wird in handgemachtes mit diversen Stempeln versetztes Papier eingewickelt:
Je 7 Cakes werden mit Bambusblättern zu einem Tong verschnürt:
Heute (2. April) frühmorgens sind wir nach Kunming geflogen. Vom Flughafen sind wir zum Teemarkt gefahren, wo wir letztes Jahr schon waren. Wir wollten von der frischen Ernte Ye Sheng Zi Hong kaufen, einen Schwarztee aus wilden Teebäumen mit Purpurblättern. Wir haben drei verschiedene Muster probiert. Die Verarbeitung der Tees ist gut bis sehr gut, aber mit dem Blattgut scheint es Probleme gegeben zu haben, jedenfalls sind alle drei Muster austrocknend bis unangenehm. Ebenso die probierten Pu Er, die überdies wieder einmal nicht das waren, was die Teeladen-Frau uns sagte...Später haben wir noch bei einer der berühmten und extrem teuren Pu-Er-Firmen Tee degustiert, allesamt schlecht. Sie haben nicht mal Tees von einzelnen Bergen, sondern gemischt. Wie gut, dass wir nun unseren eigenen Tee produzieren, wo wir wissen was wir haben und die Qualität und Echtheit garantieren können. Am späten Nachmittag sind wir dann wieder zum Flughafen gefahren und von dort nach Shanghai geflogen. Morgen fahren wir mit dem Zug nach Suzhou, wo uns frisch geerntete Bi Luo Chun erwarten – einer der besten, berühmtesten Grüntees.
Im Teemarkt in Kunming: