Der Morgen des 29. März verlief etwas turbulent. Der Taxifahrer hatte mich zum falschen Busbahnhof gebracht, obwohl ich ihm genau erklärt habe wohin inkl. Busticket zeigen. Danach wollte er natürlich mehr Geld weil er weiter fahren müsse, aber es war sein Fehler und ich wollte ihm nicht mehr geben, abgesehen davon dass die Taxis in Chaozhou (wie auch in anderen kleinen Städten) den Taxameter nie brauchen und Preise verlangen, höher als in Beijing oder Shanghai. Nun, er musste mich dann trotzdem gehen lassen, wutentbrannt. Nachdem der Bus kurz nach 8 Uhr 30 endlich losgefahren ist, fuhr er als erstes - zum anderen Busbahnhof. Naja...ich hatte aber beim Billetkauf gefragt und keine klare Antwort erhalten, so wollte ich sichergehen.

Nach einer langen, länger als gedachten Busfahrt bin ich kurz nach 3 Uhr in Longyan angekommen. Beim Kauf des Billets für die Weiterfahrt habe ich wohl den Namen falsch ausgesprochen, jedenfalls stand auf dem Ticket nicht Zhangping, sondern Changting. Der Bus nach Zhangping fährt aber von einem anderen Busbahnhof, so musste ich ein Dreiradmotorradtaxi nehmen. Kurz vor sechs bin ich dann endlich in Zhangping angekommen, am Ausgang wartete schon mein hiesiger Kontakt, ein Tee- und Zigarettenladenbesitzer, dem ich vom Bus aus angerufen hatte. Den abend verbrachten wir mit Tee trinken, essen und Tee trinken, was sonst.

In der Nacht habe ich erstaunlich gut geschlafen, das Hotel ist recht heruntergekommen und hat wohl schon bessere Zeiten erlebt. Das Frühstück war noch schlimmer als sonst, einzig der Zhou (Reisporridge) war einigermassen gut - oder habe ich mich schon so daran gewöhnt. Nach einigem Tee degustieren und besprechen, was ich kaufen möchte, sind wir zu einem buddhistischen Tempel gefahren, wo wir die Mutter meines Kontakts antrafen. Im Verlauf des Tages sind übrigens weitere Verwandte bei ihm im Laden aufgetaucht, er hat 5 Brüder und 2 Schwestern, mit Partner und Kindern ergibt das eine ganze Menge Leute! Im Tempel fand gerade eine Zeremonie statt, also Sutras singen, beten, Räucherstäbchen und extrem laute Knaller anzünden, Papiergeld verbrennen etc. Dort haben wir auch etwas Nudeln mit Gemüse gegessen. Nachher sind wir wieder im Laden Tee trinken gegangen, später dann noch richtig Mittagessen.

Bilder: Besuch eines Tempels in Zhangping:



Am Nachmittag wurde der für gut befundene und bestellte Schwarztee (Shui Xian Gong Fu) aus dem Lager geliefert. Schon beim daran riechen dachte ich, es sei nicht ganz derselbe. Doch doch, auf alle Fälle, dass sei derselbe. Erst nach mehreren Degustationen der verschiedenen Schwarztees, die alle sehr ähnlich sind, aber eben nicht gleich, gelang es mir ihn zu überzeugen; Tee lügt nicht. Der gelieferte Tee ist etwas mehr geröstet und etwas weniger gut oxidiert als derjenige, den ich wollte, der seinerseits etwas weicher und süsser und vorallem besser verarbeitet ist. Aber nur minime Unterschiede, das war also eine Glanzleistung meinerseits. Daneben habe ich auch noch den traditionelleren, stark gerösteten Oolong (Bei Huo Shui Xian) gekauft - vom nur ganz leicht gerösteten grünen Oolong (Zhang Ping Shui Xian) hat er keine wirklich guten am Lager mehr, frische Tees hat es noch nicht, wir haben jedoch verschidene der Herbsternte 2012 degustiert. So habe ich von der Herbsternte 2013 vorbestellt, den er dann schicken wird. Die anderen beiden Tees haben wir auf die Post gebracht, dort lief ausnahmsweise mal alles problemlos.

Den Abend werden wir nochmal mit essen, Tee trinken etc. verbringen, bevor ich dann kurz vor 11 Uhr im Zug nach Wuyishan reise.

Bilder: Vergleich Qingxiang (leicht) und Nongxiang (kräftig), zwei verschiedene Verarbeitungen von Zhang Ping Shui Xian: