Degustation - Min Nan Wu Long
Am Freitag, 16.02.2018 haben wir die Tees Süd-Fujian degustiert. Sie werden zusammengefasst als Min Nan Wu Long, also die Oolong aus der Gegend südlich des Flusses Min. Neuerdings werden dort aus Oolong-Teepflanzen auch Schwarze Tees hergestellt, neben dem degustierten Hong Guan Yin auch Hong Fo Shou und Shui Xian Hong Cha, evtl. auch noch andere. Ansonsten wird in dieser Gegend nur Oolong produziert, neben den von uns degustierten noch einige weitere Varietäten in Anxi sowie Fo Shou in Yongchun, den wir aber nicht haben.
Klassisch waren die An Xi Tie Guan Yin oxidierte, zum Teil stark geröstete, also dunkle Oolong, und auch die anderen Min Nan Wu Long waren mehr oxidiert und wurden sicher auch geröstet. Heutzutage werden die Tees allesamt zu sehr grünen, spritzigen, grasigen Tees verarbeitet. Dies trifft einerseits den modernen chinesischen Geschmack, so sagt man, und mittels der klimatisierten Oxidation kann den ganzen Tag über Tee oxidiert werden und nicht nur in der natürlichen Kühle der Nacht. In den letzten Jahren ist aber zu beobachten, dass es immer wieder Interesse an den früheren, traditionelleren Tees gibt, auf KonsomentInnen- wie auf ProduzentInnen-Seite.
Eingangs haben wir den klassischen Zhangping Shuixian namens Bei Huo Shui Xian im Gong Fu Cha getrunken. Eine Portion Tee wird zu einer Kugel geformt, getrocknet und dann geröstet und einzeln verpackt.
Die anderen Tees haben wir in zwei Gruppen in zwei Löffeldegusets degustiert, jeweils 2g Tee mit kochendem Wasser übergossen.
Das eine Set (die Stehgruppe) bestand aus sechs Tees aus sechs verschiedenen Teepflanzenvarietäten, der erste aus Pinghe, der letzte aus Zhangping, die mittleren 4 aus Anxi, wobei die Nummern 3,4,5 vom selben Ort (Xiping bei Anxi) und von der selben Teebauernfamile kommen.
Der Unterschied zwischen Anxi und Zhangping ist, dass in Zhangping die modernen grünen Oolong draussen und lange gewelkt werden, während in Anxi diese Tee nur sehr kurz und zum Teil bereits im klimatisierten Raum welken. Und, in Zhangping gibt es nur Shuixian, allerdings modern, klassisch und als Schwarztee. Der Qi Lan aus Pinghe ist wohl auch eher wie die Tees aus Zhangping oder sogar ungekühlt oxidiert worden und natürlich mittelstark geröstet.
Das abdere Set (die Sitzgruppe) bestand aus sechs Tees, alle aus der gleichen Teepflanzenvarietät vom selben Ort vom selben Teebauern. Also sechs Tie Guan Yin vom Bijiashan bei Anxi. Der Unterschied liegt dann allerdings in der Verarbeitung, vor allem welken und Oxidation, rösten oder nicht rösten...Spannend auch die Entwicklung der gerösteten Tees, die mit dem ALter besser werden...(Hier vorallem 4 und 5, beide von 2015, während die anderen alle von 2016 sind.)
Links zu den Tees bzw. den Kategorien mit Informationen zu allen degustierten Tees im Onlineshop
Hong Guan Yin
(der Schwarztee aus Tieguanyin)
Min Nan Wu Long
(verschiedene Teepflanzenvarietäten derselben Verarbeitung und Herkunft)
Zhang Ping Shui Xian
(beide Varianten, modern-grün und traditionell-geröstet)
An Xi Tie Guan Yin
(verschiedene Verarbeitugen derselben Teepflanzenvarietät)
Links zu Blogeinträgen (Bilder und Informationen zu Anbaugebiet, Verarbeitung, Degustation und Einkauf)
Reisebericht: Zhangping, 28. April 2015
Reisebericht: Anxi, Bijiashan, 30. April und 01. Mai 2015
Blogeintrag: Neue Min Nan Wu Long aus Anxi