Reisebericht: Lu An, 01.05.2013
Selten so viel schöne (und saubere) Landschaft in China gesehen wie heute.
Und idyllische kleine Gärten an abgelegenen steilen Hängen, alles sehr grün, sehr friedlich, klare Luft, wenig Verkehr. Es sind die Teegebiete im Norden der Provinz Anhui, Lu An Gua Pian (Grüntee) und Huo Shan Huang Ya (Gelber Tee).
Dies alles nach elend viel Fahrerei, zuerst der Nachtzug (älteres Exemplar, ziemlich ausgelutschter Zustand) und dann ab Hefei mit Mr. Fang, seinem Fahrer und einer Übersetzerin (deren Chinesisch ich besser verstehe als ihr Englisch) im Grossraum-Buick. Zwar deutlich komfortabler als der Zug, aber halt doch sitzen, sitzen, sitzen.
Sehen einen Teil der Verarbeitung des Lu An Gua Pian, dessen Besonderheit zum Einen in der Pflückung liegt (ausschliesslich das voll geöffnete zweite Blatt), zum Anderen in der 3stufigen Trocknung, jeweils ca. 1 Stunde im sehr grossen Bastkorb kurz übers Holzkohlefeuer, wieder runter, Tee wenden, wieder rauf. Video unten.
Essen in der Teefabrik auch gleich noch ein spätes z’Mittag, schauen uns die anderen Verarbeitungsstufen an (theoretisch, dort läuft zur Zeit nichts) trinken Tee, sehr schöne Qualitäten, sofern ich das in dieser Zubereitung hier beurteilen kann. Nehme Muster mit um in Ruhe nachzuprobieren.
Am frühen Abend Ankunft im Hotel, sehr schöner Ort, kenne ich schon von 2010. Endlich raus aus den Kleidern und duschen. Bald schon folgt das gemeinsame z’Nacht, gut und viel zu reichlich. Begleitet von vielen Runden „gan bei“ mit hochprozentigem Reisschnaps aus der Gegend. Es hat hier, ganz neu, ganz gross bzw. monströs, ein Museum dazu. Also ein Schnaps bzw. Alkoholmuseum…vielleicht stellen sie da ja Schnapsleichen aus?