Am Freitag, 15. Januar 2021 haben wir in einer sehr kleinen Runde vier rare, gefragte Top-Tees getrunken. Vier offene rohe Pu Er (Pu Er Sheng San Cha), vier verschiedene Jahrgänge (2017 bis und mit 2020), aus vier verschiedenen Orten; zwei aus den südwestlichen, bitteren Gebieten Bulangshan und Nannuoshan, zwei aus dem nordöstlichen, süssen Gebiet Yiwushan. Historisch gelten die eleganten Tees aus Yiwu und aus anderen Gebieten nordöstlich des Mekong als die besseren Tees, auch die sechs grossen Teeberge (Liu Da Cha Shan), einer davon Yiwushan, gehören zu diesen Gebieten innerhalb des Flusses (von Beijing aus gesehen). In der Qing-Dynastie waren diverse Tees aus dieser Region Tribut-Tees. Dieses Gebiet wurde viel früher von Han-Chinesen besiedelt und kultiviert, während in den Gebieten ausserhalb des Flusses noch heute in den Dörfern vorallem lokale Minderheiten leben. Die kräftigen Tees aus Bulangshan, Nannuoshan und anderen Gebieten südwestlich des Mekong wurden als Bauern-Tees bezeichnet. Erst im 21. Jahrhundert wurden diese Tees gefragt, unter anderem auch durch den Aufstieg der Tees aus Laobanzhang zu den besten, teuersten, gefragtesten. Mittlerweile gehören Tees aus ganz Xishuangbanna beiderseits des Mekong zu den besten Terroirs für Pu Er, dazu kommen noch einige Gebiete weiter nördlich.

Wir haben jeweils 3g Tee in einem Gaiwan mit gut 1dl Fassungsvermögen mit kochende Wasser aufgegossen und eine gute Minute ziehen lassen; der erste Aufguss zum Tee aufwecken wurde weggegossen, danach haben wir pro Tee jeweils 4-5 Aufgüsse gemacht.

Folgende Tees haben wir degustiert; für Infos zu den einzelnen Tees führt der jeweilige Link zum Onlineshop, wo sie auch ausführlicher Beschrieben sind.

Laobanzhang 2017 老班章
Nannuoshan Danzhu 2018 南糯山单株
Bohetang Kantou 2019 薄荷塘砍头
Guafengzhai 2020 老班章