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Degustation - Vielfalt und Tiefe japanischer Grüntees

Am Freitagabend, 21. Juli 2017 widmeten wir uns dem Japanischen Grüntee. Entsprechend wurde auch überwiegend japanisches Teegeschirr verwendet; zum einen ein Gefäss für das warme Wasser(Samashi) und zum anderen eine Stilkanne (Kyusu).

Den Einstieg bildete der Shincha Yame, also Tee aus den ersten Tagen der diesjährigen Ernte (in diesem Falle vom 21. April 2017) in Yame, auf Kyushu. Dieser wurde kalt angesetzt, das heisst auf die ca. 10g Tee wurde Eis gelegt und mit kühlem Wasser übergossen; die Ziehzeit betrug ca. 7 Minuten. Das ergab einen satten Aufguss, reich an Umami mit nur wenige Herbe. Der Tee wurde drei Mal aufgegossen.

Anschliessend wurden zwei Tees getrunken, welche wir ab dem Herbst 2017 im Sortiment führen werden; es handelt sich um „blends“, also Mischungen. Dabei kann es sich um einfache Mischungen handeln, doch auch Tee von sehr hoher Qualität kann gemischt werden, um ein möglichst schönes und komplexes Geschmackserlebnis zu erzielen. Auf unserer Einkaufsreise nach Japan hatten wir einen „Blender“ namens Morita-san kennengelernt und sein Tee hatte uns durch und durch überzeugt; entsprechend freuen wir uns, seinen Sencha, seinen Gyokuro und seinen Maccha bald im Sortiment zu führen. Den Sencha und den Gyokuro haben wir degustiert (jeweils ca. 7-8g pro Kyusu, mit 60°C heissem Wasser für den Sencha und 55°C heissem Wasser für den Gyokuro). Es ist insbesondere die schöne Würze der beiden Tees, in welcher die Handschrift Moritas zu lesen ist.
Vergleiche zur Begegnung mit Morita-san den Reisebericht Uji 2017.

Wir haben jeweils 2-3 Aufgüsse gemacht, wobei die Ziehzeit des ersten Aufgusses etwas kürzer als 1 Minute dauerte, des zweiten ca. 20-30 Sekunden und des dritten dann wieder ca. 1 Minute. (Dies als Richtwerte, da die Zubereitung sich nach er Öffnung des Blattes im Wasser richtete).

Zum Schluss gab es den Temomi Sencha von Hiruma-san; also einen von Hand verarbeiteten Sencha. Auch hier haben wir ca. 8g mit 55°C heissem Wasser aufgegossen. Diesmal allerdings im Glaskännchen, da das gemächliche Öffnen des Teeblattes einen schönen Teil des Genusses dieses Tees bildet. Hier gab es drei Aufgüsse, bei dem die Ziehzeiten etwas kürzer gehalten wurden, mit ca. 40 Sekunden, 20 Sekunden und dann wieder etwas 1 Minute.
Vergleiche zu den handverarbeiteten Tees von Hiruma-san den Reisebericht Iruma 2017.

Parallel haben wir uns auch der Frage des Wassers gewidmet, indem die unterschiedlichen Tees je nach Charakter mit hartem oder weichem Wasser aufgegossen wurden. Die Wahrnehmung des Geschmackes wird massgeblich durch das Wasser geprägt; in diesem Falle scheinen die Aufgüsse mit weicherem Wasser gradliniger, aber auch etwas weniger voll; härteres Wasser ergibt einen facettenreicheren Tee, der allerdings etwas diffuser ist. Entsprechend kann das Wasser gewählt werden, je nachdem, welche Art Aufguss eines jeweiligen Tees man erhalten möchte.

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