Neuer Tee aus Nepal
14. Februar 2014
Kürzlich wurde uns ein ganzblättriger handverarbeiteter Oolong aus Nepal angeboten. In Jiri, ehemals eine Durchgangsstation zum Mount Everest am Fusse des Himalaya, hat eine Kooperative begonnen, mit Setzlingen aus Darjeeling Tee anzubauen. Man wollte aber nicht einfach einen weiteren industriellen Tee herstellen, sondern in Handarbeit eine Spezialität produzieren; siehe hierzu auch die Homepage des Projekts Jiri Tea.
Wir haben den Tee degustiert, beurteilt und anhand von Fotos und Fragen den Produktionsprozess angeschaut und besprochen. Wir finden das Projekt bemerkens- und unterstützungswert, da es unter anderem beweist, dass auch schwarzer Tee indischer Art in guter, artisanaler Qualität möglich ist!
Der Tee ist jedoch ganz klar kein Oolong, sondern ein kurz oxidierter Schwarztee. Was ist der Unterschied?
Für einen Oolong wird ein TEIL des Blattes GANZ oxidiert: das Blatt wird nach dem Welken geschüttelt, so dass einige Zellstrukturen brechen und Teile der Blätter oxidiert werden können.
Für einen Schwarztee wird das ganze Blatt oxidiert: das Blatt wird gerollt, so dass alle Zellstrukturen brechen und das ganze Blatt oxidieren kann. Wenn dieser Prozess früher gestoppt wird wie bei diesem Tee oder auch bei Darjeeling First Flush, ergibt dies eben keinen Oolong, sondern einen kurz oxidierten Schwarztee, also das GANZE Blatt wird TEIL-oxidiert
Der fertige Tee hat ein sehr schönes, ganzes, relativ grosses rötlichbraunes Blatt. Der Geschmack erinnert an andere Nepaltees, leicht an einen eher dunklen Darjeeling – jedoch ohne die ins bittere gehende, kräftige Herbheit eines maschinell verarbeiteten Tees. Leicht ist auch eine Assam-Note vorhanden; wahrscheinlich sind die Teepflanzen Kreuzungen aus verschiedenen Varietäten sinensis und assamica.
Für ausführlichere Infos zum Tee klicken Sie bitte auf den Teenamen unten.
Nepal Jiri
(alle Bilder von Christoph Jacoby)