Besuch beim Kräuterproduzenten Grünenfelder
Neben dem Kerngeschäft der Teepflanze Camellia Sinensis hat Länggass-Tee auch im Bereich der Kräuter ein reichhaltiges Angebot ausgebaut. Das Sortiment beinhaltet Einzelkräuter, Kräutermischungen und Hausmischungen, wo Tee und Kräuter zusammentreffen (zB. Thé à la Menthe). Im Streben nach qualitativ hochwertigen, biologisch angebauten Pflanzen, ist die Familie Grünenfelder ein wichtiger Partner von Länggass-Tee. Erwin Grünenfelder widmet sich seit 1982 dem biologischen Anbau von Kräutern; anfangs im Thurgau bei Bioforce AG, dann selbstständig im Waadtland. Die Administration des Geschäfts und ein Teil des Anbaus geschieht auf dem Kräuterhof le Plâne in Vaulion, ein kleiner Weiler 1130 m.ü.M. im Waadtländer Jura gelegen. Hier werden aus Samen Setzlinge gezogen, im Beetanbau zum Wachstum gebracht und von Hand geerntet und weiterverarbeitet. Neben Erwin Grünenfelder und seiner Tochter Jasmin Reymond-Grünenfelder packen zahlreiche Hände von vielen saisonalen PraktikantInnen auf dem Betrieb mit an, den wir bereits im Mai 2017 besucht haben. Auch Tiere werden in den Bioanbau integriert, wie etwa die Hofenten, welche Schnecken und andere Leckereien in den Beeten vertilgen.
Ein wichtiger Partnerbetrieb im Zentralwallis wird von Bramois aus vom Sohn Sebastian Grünenfelder geleitet. Die Walliser Felder (eigene und gepachtete) werden mit Sorten bepflanzt, welche im Klima des Jura nicht im gleichen Masse gedeihen. Ausserdem werden verschiedene Arten auch strategisch an beiden Orten angepflanzt um das meteorologische Risiko auszugleichen. Aber auch im Wallis gibt es bezüglich Nord- und Südhang und der jeweiligen Höhenlage eines Feldes erhebliche Unterschiede bezüglich des Wachstums, was die Pflanz- und Erntezeit lenkt. So bescheint die Sonne auch im Winter über den Südhang, was bei der Nordseite nicht der Fall ist. Auch die Bodenbeschaffenheit unterscheidet sich zum Teil von Feld zu Feld erheblich; je nach Untergrund werden sowohl karge, steinige Böden und Felder mit reichhaltigerer, organischer Oberfläche genutzt. Bewässerungsanlagen sind im trockenen Sommer des Wallis überall unerlässlich. Das mineralhaltige Wasser aus den Bächen wird in den Hängen mit Sprenkleranlagen auf die Felder gebracht. In der Ebene werden die Felder zum Teil geflutet.
Der Anbau wird nach Kundenbedürfnissen kalendarisch geplant. Im Ausklang des Jahres kommen wir mit der Familie Grünenfelder in Kontakt und melden unsere Bedürfnisse für den Anbau des kommenden Jahres an. So bestellen wir unter anderem Verveine, Marocminze, Zitronenthymian und Brennessel. Übers Jahr hindurch bleiben wir in Kontakt, tauschen uns aus über aktuelle Ernteprognosen und erweitern unser Kräuterwissen durch vergleichende Degustationen der frisch eintreffenden Kräuter.