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Reisebericht: Hoshino April 2014 / 04

Heute Vormittag findet die Versteigerung der ersten Tees, von der gestrigen Ernte statt. Auch des vielbesprochenen handgepflückten Tees. Gegen Mittag sind die Herren von Hoshino-en zurück mit den gekauften Tees bzw. dem Ergebnis der Auktion. Der Morgen wird also anders genutzt, nämlich zum Besuch des Teemuseums etwas oberhalb der Hotelanlage. Ein schöner moderner Holzbau mit interessanten, wenn auch wenigen Exponaten. Im oberen Stock hat es einige Chashitsu (japanische Teeräume), auch ein Teehaus draussen. Klein und schön, und mit der niederen Einstiegsluke, durch die man nur gebückt, also demütig, eintreten kann. Das hätte ich bei unserem Teeraum in der Länggasse auch gerne…
Unten, im Museumsbereich, wird Tee serviert. Ein wirklich köstlicher Gyokuro (von der JA „ Landwirtschaftliche Genossenschaft") die allgegenwärtig ist. Sie wechseln ab mit dem servierten Gyokuro, zwischen JA, Hoshino-en und eines dritten Anbieters, den ich bisher nur von der Strasse aus beim Vorbeifahren gesehen habe.
Da sitzen wir eine Weile, weil die sehr sympathische ältere Frau, die den Tee serviert, viele interessante Dinge berichtet. So hat es in ihrer Kindheit noch „Ernteferien“ gegeben, dass die Kinder helfen konnten in der Hochsaison. Und dass eben jede Familie hinterm Haus eigene Teebüsche gehabt hätte. Für den Eigenbedarf und auch darüber hinaus, zum Verkauf, ein kleiner Zuschuss in die Haushaltskasse.
Es ist noch Zeit bis Mittag, also geht es noch ein wenig weiter hoch den Berg, heute im Nebel verschwindend, dort hat es Unmengen Rhododendren. Schön anzuschauen, wenn auch ein bischen zuu viel, auf die Dauer. Früher haben sie hier auch nach Gold geschürft, einige Löcher im Berg zeugen noch davon.
Und dann ist es endlich Zeit, zu Hoshino-en zu fahren. Die Herren sind zurück und wuseln geschäftig herum. Sakada-san geht mit uns in den nahen öffentlichen Verkaufsraum und wir bekommen Tee serviert. Und reden über alles Mögliche. Irgendwann erfahre ich auch, dass sie den handverarbeiteten Tee bekommen haben, insgesamt 1.4 kg. Später, zurück in den Geschäftsräumen, bietet mir Yamaguchi senior 600g von diesem Tee zum Kauf an. Auch den Shincha für ins normale Teeprogramm von Länggass-Tee kaufe ich. Und irgendwann ist dann Zeit zum Aufbruch. Ich wiederhole die Einladung nach Bern, speziell an den jüngeren Yamaguchi-Bruder, der auch Teemeister ist, allerdings nach der Uribe-Schule, die im Vergleich zur uns bekannteren Urasenke-Schule offensichtlich freier beim Ablauf der Zubereitung ist.
Auf der Rückfahrt meldet sich der Hunger, wir machen Halt an einem kleinen Haus an der Strasse, ein Nudelrestaurant, von zwei Schwestern geführt, der Vater macht jeden Tag vor Ort von Hand Buchweizennudeln. Essen einfach und sehr gut.
Und dann wieder in’s Auto, die Rückfahrt nach Fukuoka steht an.

Rhododendren

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