Reisebericht: Nachtrag Kyoto, 20. April 2017
Eine gute Stunde Autofahrt von Uji hat Watanabe Aiko ihr Atelier mit Keramik-Ofen, und nach einigen Schwierigkeiten, uns auf den Weg zu machen, treffen wir wohlbehalten an. Das einfache Haus steht abgelegen eines kleinen Dorfes in idyllischer Landschaft. Als sie uns vom Bahnhof abholt, brennt das Feuer im Ofen schon, doch wird es ca. drei Tage brauchen, bis die aktuellen Stücke fertig sind. Sie brennt im Shigaraki-yaki Stil, bei welchem Flugasche im Ofen den Werken ein besondere Verfärbung gibt. Das Gespräch wird also durch das Nachfeuern vom Ofen getaktet. In der Küche, im Atelier und auch neben dem Ofen stehen ihre Werke und sie wirken unmittelbar, gesetzt und gleichzeitig wach. Kein Wunder, kann sie davon Leben. Wir reden über ihren Werdegang und auch über die Zufälle, wie es zu unserem Besuch kam, und auch darüber, wieviele Verknüpfungen schon bestehen; so haben Watanabe-san und Hitomi einige gemeinsame Freunde und Bekanntschaften. Des weiteren praktiziert sie die Japanische Teezeremonie.
Bei der Eindämmerung kommt noch eine Freundin Frau Watanabes vorbei. Auch sie ist Keramikerin (allerdings in einem ganz anderen Stil) und wird sie in dem Brennvorgamg unterstützen. Und auch sie ist Chajin, also eine Schülerin der Japanischen Teezeremonie. Und so verbringen wir einen schönen Abend unter Teeleuten.
Mark Drenhaus für Länggass-Tee