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Reisebericht: Shanghai 01.-05. Mai 2018

Dienstag, 01. Mai 2018 // Diesen Tag habe ich fast zur Gänze mit der Reise nach Shanghai verbracht. Frühmorgens bin ich in Zhangping zum Teeladen von Ye Shenglu gegangen und habe auf das Sammeltaxi gewartet (bei einem Tee, Zhang Ping Shui Xian natürlich). Sie hatten mir abgeraten, den Bus zu nehmen, es sei ganz üblich, dass sich einige Leute ein Sammeltaxi nach Longyan teilen, zudem würde ich gleich am Bahnhof abgeladen werden und müsste nicht vom Busbahnhof zum Zugbahnhof kommen. Von Longyan bin ich dann mit einem direkten Zug nach Shanghai Hongqiao gefahren, erneut ein Triebwagenzug, der mit 200, auf Teilstrecken sogar mit 250 Stundenkilometern die Strecke von zwölf Uhr mittags bis halb neun Uhr abends bewältigte. Da der 1. Mai ein Feiertag ist und es bis hierhin ein verlängertes Wochenende war, sind viele Leute aus ihrer Heimat nach Shanghai zurückgefahren, die Schlange am Metroeingang war dementsprechend lang. Nach einer knappen Stunde Metro bin ich dann wieder im Dapuqiao-Viertel angekommen.

Degustation zweier Dian Hong Jin YaMittwoch, 02. Mai 2018 // Am späten Vormittag bin ich erneut mit Sanmao zum Teeladen von Xiuru gefahren, da es weitere Muster zu degustieren gibt. Liping würde etwas später dazustossen. Wir haben einige nicht uninteressante günstige Grüntees degustiert, vom selben Produzenten wie unsere besseren Qualitäten von Yunnan-Schwarztees. Darunter ein grüner Pine Needle oder Dian Lü Song Zheng und Yunnan Maofeng sowie Maojian. Vom Dian Lü Pine Needle habe ich mal ein Muster mitgenommen, welches ich mit ähnlichen Tee von anderen Lieferanten vergleichen würde.

Dann haben wir uns den Schwarztees gewidmet, also Dian Hong Pine Needle, Da Ye Hong, Gu Shu Hong und Dian Hong Jin Ya, jeweils zwei bis drei verschiedene Muster pro Sorte. Jinya ist der klassische Dianhong, Songzhen (Pine Needle) eine neuere, gerade geformte Art, Gushuhong sind solche aus alten Teebäumen und Dayehong ist eine etwas andere Art von Yunnan-Schwarztee, weil dieser Tee aus Blättern von alten, lokalen Sorten von Teepflanzenvarietäten gemacht wird, im Gegensatz zu den Dianhong mit vielen rötlichen Tips, die aus weitergezüchteten Dayezhong mit viel Blattbehaarung stammen. Natürlich ging es bei den vergleichenden Degustationen nicht um die verschiedenen Typen, sondern um die Qualität des Pflückguts und der Verarbeitung.


Verschieden geformte Grüntees aus YunnanAufguss und aufgegossene Blätter der GrünteesVerschiedene Schwarztees aus Yunnan

Die Produzentin des Tai Ping Hou Kui Version 1915Donnerstag, 03. Mai 2018 // Am späten Vormittag – die Tage in Shanghai ähneln sich – haben wir uns zu viert in der Wohnung von Liping und Sanmao im Dapuqiao-Viertel getroffen um mit den Degustationen weiterzufahren. Gerade waren die Muster vom Huo Shan Huang Ya eingetroffen. Endlich hat die Produzentin wieder davon produziert, seit 2014 hatte es keinen mehr gegeben. Dieser klassische Gelbtee aus der Provinz Anhui wird in traditioneller Art fast nicht mehr produziert; zum Glück haben wir aus anderer Quelle bei Länggass-Tee den in einer moderneren Art produzierten, aber immer noch gelben Huo Shan Yellow Bud. Auf dem (Tee-)Markt sind ansonsten nur Grüntees unter diesem Namen zu finden.

Am Nachmittag hatten wir uns mit der Produzentin der traditionellen Tai Ping Hui Kui in der Version 1915 verabredet. Liping hatte jahrelang im originalen Herkunftsgebiet von Tai Ping Hou Kui in den Gelben Bergen Huangshan in der Provinz Anhui mit einem Teebauern versucht, den traditionellen Tai Ping Hou Kui der Weltausstellung von 1915 wieder zu produzieren. Der heutige Tee wird - um sein Merkmal: grosses, langes, flaches Blatt zu erhalten – viel zu fest flachgepresst, so dass der Geschmack darunter leidet. Aber wie war genau die traditionelle Art, die Version 1915? Seit letztem Jahr macht der Teebauer und –Produzent aus unerfindlichen Gründen nicht mehr mit. Seit einigen Jahren ist aber die jetzige Produzentin mit von der Partie und ist seither voller Elan dahinter, diesen Tee zu produzieren. Sie hatte an der Hunan Agrikultur Universität unter anderem Tee studiert und hat viele Teegegenden besucht, um die Teeproduktion zu erlernen. Sie hat zwar keine eigene Teegärten, aber sie ist während der Saison 20 Tage vor Ort, kauft Pflückgut du lässt es unter ihrer Aufsicht zu Tai Ping Hou Kui Version 1915 verarbeiten. Von der Ernte 2017 hatten wir drei Qualitäten ihrer Tees gekauft, die bei Länggass-Tee unter den Namen Tai Ping Hou Kui, Tai Ping Hou Kui Version 1915 und Tai Ping Hou Kui Chuan Tong erhältlich sind. Neben den drei Qualitäten haben wir auch diverse Experimente degustiert, so zum Beispiel von verschiedenen Menschen verarbeitetes gleiches Pflückgut oder Tai Ping Hou Kui aus verwilderten Teegärten. Die Produzentin experimentiert auch mit dem Formen: einige Tees sehen fast aus wie die modernen Tai Ping Hou Kui, andere haben fast gar nichts mehr von einem Flachformtee – allen gemein ist, dass sie möglichst viel Geschmack behalten sollen und sehr sorgfältig verarbeitet sind.

Blinddegustation der drei QualitätenZubereitung im Glas der drei verschiedenen QualitätenDie aufgegossenen Blätter im GlasDer Degustationstisch mit den vorbereiteten MusternDie Form: gekräuselt oder oder in Richtung modern?Tai Ping Hou Kui aus verwilderten Teegärten

Freitag, 04. Mai 2018 und Samstag, 05. Mai 2018 // Nachdem wir am späten Vormittag erneut einige Tees degustiert und verglichen haben, nicht um einzukaufen, sondern zum Lernen, haben wir die beiden Tage nicht weiter gearbeitet. Liping und Sanmao habe ich am Samstagabend zum Abendessen getroffen, um uns bis auf Weiteres zu verabschieden.

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