Reisebericht: Suzhou, 16. - 17. April 2015
Endlich wieder in China! Nach einem 12stündigen Flug ab Zürich bin ich am 16.4. um 7 Uhr morgens Ortszeit in Shanghai Pudong gelandet. Nun galt es, einerseits eine Filiale der ICBC-Bank zu finden, um die Schweizer Franken auf meinem dortigen Konto in chinesische Renminbi zu wechseln, anderseits so bald als möglich nach Suzhou zu kommen.
Also bin ich mit der Magnetschwebebahn in die Stadt gefahren, dann mit der U-Bahn zum Bahnhof. Dort habe ich zum Glück eine ICBC-Filiale gefunden und konnte nach dem Ausfüllen von diversen Formularen mit Durchschlag mein Geld wechseln.
Nach kurzem Schlangestehen konnte ich ein Zugticket nach Suzhou kaufen und bin mit dem Hochgeschwindigkeitszug dorthin gefahren. Nach einer Fahrt mit U-Bahn und Taxi bin ich um 12 Uhr im Teemarkt von Suzhou angekommen, wo mich mein hiesiger Kontakt, zum Mittagessen in seinem Teeladen erwartet hat.
Nach dem obligaten Überreichen der Mitbringsel und einem ersten Tee durfte ich im Hinterraum Platz nehmen und zusammen mit allen Mitarbeitern essen; hier wird mittags für alle gekocht, der Laden bleibt aber geöffnet.
Im Teeladen von meinem Kontakt im Teemarkt in Suzhou:
Nachher ging es ans Degustieren. Da ich dieses Jahr eher spät dran bin, sind alle Grüntees, die ich hier kaufen will, bereits eingetroffen. Ein weiterer Vorteil war, das nun auch bereits etwas spätere Pflückungen vorhanden waren, die normalerweise weniger teuer sind, aber in der Qualität meistens den früheren Pflückungen in nichts nachstehen, oft sogar runder und voller sind – aber der (chinesische) Markt will möglichst früh gepflückte Tees, was eben auch auf deren Preis schlägt.
Die Tees sind dieses Jahr durchs Band gut bis sehr gut, allerdings ist das Wetter zu kalt gewesen, was weniger (und spätere) Ernte zur Folge hat. Und, in den Worten meines Kontaktes hier, die Tees dieses Jahr sind nicht gegenüber letztes Jahr billiger geworden. Aus der aus oben genannten Gründen dennoch grossen Auswahl habe ich sehr gute Tees zu guten Preisen ausgesucht.
Tees auswählen im Teemarkt in Suzhou:
Mittlerweile ist ein Express-Paket mit Mustern von Grüntees aus Sichuan eingetroffen, welche ich bei meinem Kontakt im Teemarkt Maliandao in Beijing bestellt hatte, denn dieses Jahr wird die Zeit nicht reichen, um ihn zu besuchen. Diese haben wir natürlich zusammen probiert und ausgewählt. Die beiden Tees, Zhu Ye Qing und Meng Ding Gan Lu, werden (hoffentlich Anfang/Mitte April in der Länggasse eintreffen.
Mittlerweile war es Abend geworden und wir machten uns auf zum Essen gehen. Langsam spürte ich auch die Zeitverschiebung und den langen Flug; jedoch sollte es noch kompliziert werden, bevor ich mich ins Bett fallen lassen konnte. Bei der Reservation wollte das Hostel (wo ich letztes Jahr auch schon war) wissen, wann ich genau komme, ich hatte geschrieben ca. um 8 Uhr. Ich bin um 8.45 angekommen, da hatten die das Zimmer schon weitergegeben, und ich musste ein anderes Hotel suchen, was aber gar nicht so einfach war, da die meisten rundherumliegenden ebenfalls ausgebucht war. Schlussendlich habe ich dann doch noch ein Zimmer gekriegt, in einem edleren (und viel teureren...) Hotel – das aber (für mich nicht ersichtlich) zur Kette namens Hanting gehört, wo ich seit letztes Jahr über meine ICBC-Bankkarte Mitglied bin und welches mich daher mit einem Rabatt beehrte.
Aber das Frühstück war dafür nicht einbegriffen, wie ich am nächsten morgen feststellen durfte. Da selbiges in solchen Hotels eh aus Buffet mit lauwarmen undefinierbaren westlich-chinesischen Gerichten und Gummibrot besteht, habe ich mich auf die Suche nach einem Strassenfrühstück gemacht – ein solches findet sich immer, ist besser, billiger, echter.
Weitere Degustationen in Suzhou:
Danach bin ich sofort wieder zum Teemarkt gefahren, um die vortags ausgesuchten Tees erneut zu degustieren und definitiv zu entscheiden. Nach dem Mittagessen mussten die Tees nur noch verpackt werden. Danach sind wir zur Post gefahren, ich hatte mich schon auf ein einmal mehr kompliziertes Diskutieren, ob man Tee überhaupt ins Ausland schicken darf etc. eingestellt. Aber siehe da, so schnell und unproblematisch ging es noch nie! Ich machte mich auf den Weg zurück nach Shanghai: U-Bahn, Anstehen, Ticket kaufen, Zug und nochmal U-Bahn.
Zwischendurch habe ich bereits Gabriele kontaktiert, ein ehemaliger Kunde von uns, der nun selber einen Online-Teeladen eröffnet hat und sich auch auf Einkaufsreise in China befindet. Wir sind abends zusammen Essen gegangen und haben uns etwas ausgetauscht über unsere Tee-Einkaufsreisen.